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LICIO ISOLANI
EIN VOLTERRANER IN NEW YORK
In diesem Jahr richtete Villa Palagione das Interesse auf die zeitgenössische Kunst mit einer Ausstellung zu Licio Isolani, dem Volterraner aus New York. Der Künstler gelangte in den USA zu seiner künstlerischen Reife; die Grundlage seiner Laufbahn erfuhr er jedoch in Volterra - der Stadt, mit der ihn immer noch eine starke Zugehörigkeit verbindet.

Die Ausstellung fand an zwei verschiedenen Orten statt:
In Villa Palagione wurden Arbeiten gezeigt, die vor einigen Jahren entstanden; in den Logge des Palazzo Pretorio dagegen waren neuere Werke zu sehen.


Beide Ausstellungen lassen zwei wichtige Etappen im Werk des Künstlers erkennen. Die erste Etappe stand im Zeichen einer Hommage an die Malerei der Sechziger- und der darauffolgenden Jahre. Es ist die Zeit, in der sich das Experimentieren und die Suche nach Ausdrucksformen von New York aus entwickelt, dem Ort, der durch das Interesse an allem Neuen in jenen Jahren bestimmt war.

Die zweite Etappe repräsentiert die neueren Werke: Im künstlerischen Mittelpunkt stehen jetzt der Mensch und eine völlig neue Bilddarstellung als Ort der "Häufung" von Gedanken.

In beiden Ausstellungen offenbarte Licio Isolani nicht nur seine künstlerische Genialität, sondern auch seine großartige Kreativität, Sensibilität und vor allem tiefe Menschlichkeit.

Wir danken Licio Isolani, der in seiner künstlerischen Funktion als Mittler zwischen Europa und den USA die Möglichkeit gab, unser bisheriges interkulturelle Engagement zu erweitern.

 

 




Bilder vom Ausstellungskatalog
(Hier anklicken)


Der Katalog ist über Villa Palagione erhältlich
Licio Isolani wurde 1931 in Volterra, Italien, geboren.
Er studierte an Kunsthochschulen in Volterra und Florenz und schloss seine Studien mit dem Magister der schönen Künste ab.
Seine künstlerische Erziehung begann bereits sehr früh in der väterlichen und großväterlichen Alabasterwerkstatt.
Nach Abschluss seines Studium in Florenz, hat Licio die USA bereist. Recht bald danach eröffnete er sein Atelier in New York, wo er momentan lebt. Er war Mitglied der ersten kooperativ organisierten Galerien, der "Coop-Gallery on 10th Street", die in seinen Anfangsjahren in New York gegründet wurden. Anfang der Sechzigerjahre erhielt Licio eine Forschungsstelle am Pratt-Institut in New York. Inzwischen ist er Senior Associate Professor an der Pratt's School für Kunst und Design. Ende der Sechzigerjahre wurde Licio Mitglied der E.A.T.-Gruppe (Experiment in Art and Technology), die von den Künstlern Robert Rauschenberg und John Cage sowie dem Ingenieur Bill Kluver von IBM gegründet worden war. Licio nahm gemeinsam mit der Gruppe an einigen größeren Ausstellungen teil, u.a. die gemeinsam mit dem Museum of Modern Art und dem Brooklyn Museum in New York organisierte "Some More Beginnings" genannte Ausstellung. In Zusammenarbeit mit der E.A.T.-Gruppe vereinte Licio seine alte Liebe zu technischen Spielereien, Naturwissenschaften und Naturphänomenen mit seinem persönlichen Kunstgefühl. Zu dieser Zeit widmete er sich hauptsächlich kinetischen Skulpturen, bei deren Erstellung er neue Materialen, darunter auch Plastik, einführte.
Anfang der Siebzigerjahre erreichte Licios Arbeit einen wichtigen Wendepunkt. Er war gerade in Italien, um einen Auslandskurs des Pratt Instituts zu leiten, als er von der Stadt Volterra eingeladen wurde, an der Kunstveranstaltung Volterra 73 teilzunehmen. Bei der Gelegenheit stellte er ein Projekt vor, das er "Volterra Anno Zero" (Volterra im Jahr Null) nannte, an dem Besucher der Veranstaltung teilnehmen konnten . So begannen seine Aktivitäten im Bereich der Performance-Kunst und Installationen. Sein Kommentar dazu: "Hiermit habe ich die totale kreative Freiheit gefunden."
1979 ging Licio nach Paris, wo er in der Galerie "Vitrine pour l'Art Actuel" die Performance "At the Hart of the Matter" (Im Herzen der Frage) vorstellte: einen Dialog in schriftlicher Form zwischen ihm und dem anwesenden Publikum. Durch dieses Werk konfrontierte er die Öffentlichkeit mit der wichtigsten menschlichen Antriebsfeder des Konzeptes "Sopravvivenza" (Überleben), das in seiner Arbeit immer wieder zum Ausdruck kommt.
Im Herbst 1986 erhielt Licio die Einladung der Regierung von Taiwan zu einer Vortragsreihe über neue Gusstechniken für Kunstobjekte. Bei der Gelegenheit besuchte er auch die Tama-Kunstuniversität in Tokio, Japan. 1993 reiste er zur Eröffnung der Ausstellung "Un Point de Vue Sur le Design" nach Kanada. Die Ausstellung fand im Montreal Museum of Decorative Arts statt, wo seine Werke zur Dauerausstellung gehören. 1995 war Licio in Taipeh, Taiwan, zur Eröffnung einer Ausstellung ausschließlich mit seinen Werken im Yoo Yoo Yang Museum und in der May Galerie.
Zu weiteren wichtigen künstlerischen Aktivitäten gehören Performances im Guggenheim Museum, im Whitney Museum und im Multimedia-Experimentalraum des Franklin Furnace ebenso wie Ausstellungen seiner Werke im Trenton State Museum, im Hudson River Museum und im Newark Museum. Seine Arbeiten sind in den Sammlungen des Minnesota Museum of Modern Art, dem Montreal Museum of Design, dem Smithonian Design Museum in New York u
nd diversen Privatsammlungen zu finden.